Keine Zeit für Fehler
Hundekinder haben wenig Zeit zum groß werden. Schon nach einem Jahr sind die Hauptaufbauarbeiten geleistet. Deshalb führen Fütterungsfehler, die in dieser Zeit gemacht werden, auch schnell zu massiven Problemen.
Laut einer Untersuchung von Dr. Britta Dobenecker, LMU München, steht auf Platz 1 die Überversorgung mit Energie.
In 56 % aller untersuchten Fälle wurde zu viel Energie, sprich zu viele Kalorien, verabreicht. Der Grund dafür ist z.B. die Bereitstellung des Futters zur freien Verfügung, in der Annahme, man könne einen wachsenden Hund nicht überfüttern. Aber auch großzügig gereichte Snacks und Kauartikel oder fehlerhafte Fütterungsempfehlungen des Herstellers können die Ursache sein.
Die Folgen werden häufig unterschätzt, da der wachsende Hund nicht einfach dicker wird. Er wächst statt dessen schneller als es gut für das sich entwickelnde Skelett ist. Zuviel Gewicht lastet auf den noch mäßig mineralisierten Knochen, die sich dann dem Druck beugen.
Auf dem zweiten Platz finden sich nicht etwa die unsachgemäß selbst zusammengestellten Rationen, sondern die zusätzlich zu einem industriell hergestellten Alleinfutter großzügig gereichten Zusätze wie Welpenkalk oder Vitaminpräparate etc.
Sofern ein Produkt „Alleinfutter“ heißt, darf der Hersteller sein Futter nur dann so nennen, wenn er garantieren kann, dass der Hund mit allem, was er für die aktuelle Wachstumsphase benötigt, vollumfänglich versorgt wird. Eine Ergänzung irgendwelcher Art bedeutet damit immer eine Überversorgung.
Bei ca. dreiviertel der 90 untersuchten Fälle wurde mindestens die Hälfte des täglichen Energiebedarfs über ein kommerzielles Futter gedeckt. Die Besitzer stellten oft die Ration aus verschiedenen Futtermitteln selbst zusammen und ergänzen großzügig mit Zusatzprodukten, immer in dem Irrglauben „viel hilft viel“.
Beobachtet wurde z.B. eine Überversorgung mit Kalzium von 300 %! des eigentlichen Bedarfs.
Quelle: Lohmann Information, Dr. Britta Dobenecker (München), Die richtige Fütterung großwüchsiger Welpen und Junghunde – häufig ein Problem!